pixabay.com

Biotech und Medtech retten Schweizer Finanzbilanz

Während die Finanzierung in Schweizer Start-ups generell im vergangenen Jahr um 38% eingebrochen ist, konnten sich die Sektoren Biotechnologie und Medizintechnik gut behaupten und im Vergleich zum Jahr 2022 sogar deutlich zulegen.

ANZEIGE

Auch in der Schweiz hatten es viele Start-up-Unternehmen im vergangenen Jahr schwer, Investoren zu finden. Die Biotech- und Medtech-Branchen gehörten jedoch zu den Gewinnern zeigt der aktuelle „Swiss Venture Capital Report“ des Online-Portals Startupticker. Während vor allem Jungunternehmen aus den Bereichen IT und Fintech deutlich für den starken Rückgang in den Finanzierungen in der Schweiz verantwortlich sind, zeigt der Report einen besonders starken Aufschwung bei Start-ups in den Bereichen Biotech und Medtech.

Die Investitionen in Biotech-Start-ups stiegen demnach 2023 um 22 Prozent auf 492 Mio. Schweizer Franken und in Medtech-Start-ups um 41 Prozent auf 379 Mio. CHF. Unter den 20 größten Finanzierungsrunden des vergangenen Jahres kommen immerhin acht aus diesen beiden Branchen. So befinden sich die drei Medtech-Start-ups Distalmotion, Xeltis und Lunaphore Technologies sowie die fünf Biotech-Start-ups Noema Pharma, Alentis Therapeutics, Rejuveron Life Sciences, Nouscom und Limmatech Biologics unter den Top-20.

Die Gesamtsituation zeigt für die Schweiz jedoch erstmals nach vielen Jahren einen deutlichen Rückschlag. Nach zehn Jahren kontinuierlichem Wachstum von nur rund 500 Mio. CHF Finanzierungsvolumen in die Schweizer Start-up-Landschaft im Jahre 2014 auf gut 4 Mrd. CHF im Jahr 2022, folgt nun ein herber Abbruch des wie eine Bergkette gezeichneten Charts auf rund 2,6 Mrd. CHF – ein Minus von 35 Prozent.

Die Autoren des Reports führen den markanten Rückgang auf die steigenden Zinsen und die wirtschaftliche Unsicherheit zurück. Interessant ist, dass die Anzahl der Finanzierungsrunden keinen Einbruch erlebte und mit 397 noch ein wenig mehr geboten hat als 2022 (rund 390). Doch offensichtlich ist das Volumen der Investments deutlich zurückgegangen.

Auch die in den vergangenen Jahren stark zunehmenden Unternehmenskäufe, sei es an einen Schweizer Käufer oder ein internationales Unternehmen, haben im vergangenen Jahr einen kräftigen Dämpfer bekommen und sind in der Anzahl etwa auf das Niveau von 2020 zurückgefallen. Aufgekauft wurden unter anderen:  Biognosys durch die deutsch-amerikanische Bruker Corporation, EffRx Pharmaceuticals durch die italienische Abiogen Pharma, Lino Biotech
durch die deutsche Miltenyi Biotec, Proteomedix durch die US-amerikanische, Nasdaq-gelistete Blue Water Biotech, T3 Pharma für 450 Mio. CHF durch die deutsche Boehringer Ingelheim sowie  Vertical Bio durch die französischen Pierre Fabre Laboratories.

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter